Orin_I hat geschrieben:
Ich habe gestern die ersten zwei Drittel des Buches gelesen. Fand es anfangs ziemlich gut. Witzig geschrieben und es gab einige Aha-Momente. Aber mit der Zeit wurde es mir immer unsympathischer, und irgendwann habe ich es angeekelt weggelegt (tief unten in meine Schublade, damit niemand aus meiner linksliberalen Emanzen-Familie den provokanten Titel sieht) und will es auch so schnell nicht wieder zur Hand nehmen.
Ich finde es ekelerregend, wie der Typ Frauen manipuliert ohne Ende, anstatt natürlich und ehrlich zu sein (Das totale Offfenheit auch keine Lösung ist, ist mir bewusst). Das geht sogar soweit, dass er vorschlägt, man solle negative Gefühlsäußerungen einer Frau ("Drama") ignorieren, und sie stattdessen mal hart rannehmen. Die Stelle wo das geschildert wurde war die erste im Buch, die ich abartig fand...
Ich finde es ekelerregend, wie er Menschen in Kategorien einteilt. Fängt an mit der menschenverachtenden Einteilung in Alpha- und Beta-Männer. Später werden dann verschiedene Frauen-Typen analysiert, am besten sind natürlich die, die mit ihrer Sexualität im Reinen, sprich leicht flachzulegen sind.
Ekelerregend, wie der Autor die Treue als etwas verwirft, was nur 'Betas' mit hoher Verlustangst nötig haben.
Vielleicht habe mich etwas reingesteigert, wie gesagt, anfangs fand ich vieles in dem Buch interessant und hilfreich, aber manche Einstellungen die der Typ hat überschatten das so sehr... bäh
Ich glaube dieses Buch hat mich für den Rest meines Lebens von dem Wunsch, Sex zu haben, geheilt. 

Naja...ich wurde von dem Wunsch noch nicht geheilt.
Und das Buch habe ich auch zuende gelesen.
Und wenn man das Schriftstück vor der eigenen Emanzen-Familie verstecken möchte, so empfiehlt sich evtl. ein Ebook.
So im Nachhinein betrachtet gab es in dem Buch manche Aha-Erlebnisse (Stichwort: Drama, Oneitis); vieles wusste ich aber schon vorher rein theoretisch. Einige Ansichten sind nicht so ganz mit meinem Weltbild konform, aber ich fand das Buch ganz ordentlich zum Lesen.
Beim Stichwort Treue fände ich aber einen Mittelweg besser als die beiden Extremposition. Santana ruft ja geradezu zur Untreue auf. Aber Treue auf Biegen und Brechen klingt für mich auch etwas verbohrt und halte ich auch für utopisch. Da wird auch mindestens eine Person geschädigt zurückgelassen. Die Sichtweise, dass alles endlich ist, man im Leben eigentlich nichts besitzt und Menschen nicht auf einen einzigen Partner im Leben ausgelegt sind, hilft da m.M.n. mehr.
Was ich nur sehr problematisch an dem ganzen Buch finde, ist die Schubladendenke. Warum z.B. hat eine Frau mit einem hohen Selbstwertgefühl automatisch ein starkes Verlangen nach Sex? Was hat der Selbstwert mit dem Sextrieb zu tun?
Eine andere, häufig auftretende Nebenwirkung kann noch sein, dass man(n) an jeder Ecke irgendeinen Shit Test vermutet. Das kann dann schon mal bis ins Paranoide gehn, wenns schlecht läuft.
Alles in allem hat mich das Durchlesen aber nicht zu nennenswerten Handlungen verleitet. Eher hab ich sogar kurze Zeit nachdem ich das Buch durchgelesen hatte, wieder eine Gelegenheit vertan und nicht mal ein Date bekommen.

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Alles ist relativ - nur Vodka ist Absolut!
