Hallo Tipsler, Apo, Lovestoned, DDorf und allen die hier mitlesen.
War dieses wochenende krank, habe daheim das hier geschrieben.
Auf eine englische tastatur, deswegen keine umlauts.
Reaktionen auf euren reaktionen folgen später
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Gut - nach den vorgeschmack wie versprochen eine ausfuehrliche
beschreibung unserer letzter tag als arbeitskollegen - eine
wiederum recht merkwuerdiger tag, und ein achterbahn der
gefuehle.
Mit alles was fuer den kontext wichtig ist dazu, damit es den
zusammenhang zeigt.
09:15 Ich komme in der arbeit
Empfang ist leer, sie kommt aus der kueche.
Ich versuche mit sie ins gespraech zu kommen,
sie hoert kaum zu, sucht ihre geldboerse, kann
sie nicht finden, scheint in eile zu sein.
Wann sie das ding findet, lauft sie raus,
uebers vorderhof auf der strasse.
Ich fuehle mich fast wie unsichtbar.
Wie ich vermute, wie ueblich seit unserem kaffee-
geraet kaputt ist, zum kaffeeshop ums eck.
Ich gehe in die kueche, wo es seit zwei tagen ein
neues kaffeegeraet gibt das keiner begeistern kann,
mache mich einen kaffee.
Auch der trosterchef kommt rein, macht sich einen
kaffee - ist damit nicht bei sie im cafe.
Wann ich zuecker in meinen kaffee schuttele sehe
ich sie durchs fenster zurueck kommen, kaffeetasse
in der hand.
Sie lauft in der kueche, strahlt von entfernt der
trosterchef an.
Wendet sich dann zu mir, lacht stolz das sie ihren
letzter kaffee tatsaechlich geschenkt bekommen hat,
und verschwindet wieder, mit den trosterchef redet
sie weiter nicht.
Er spricht nachdem kurz mit sie am empfang, verschwindet
aber nach wenigen sekunden, lauft zum nebengebaude wo
seinen buro ist.
Diese morgen ist sie sehr beschaeftigt mit das einarbeiten
ihrer vertreterin, und die vorbereitungen einer weisswurst-
essen, und auch ich habe zu tun.
Wann ich mich einen zweiten kaffee hole, raumt sie
gerade den geschirrspuhler. Wir sind zur zweit, es
kommt zu einen kleinen gespraech, aber ich befriere
mal wieder, und lange dauert das alles nicht.
12:15 Auffaelliges gefluester am empfang.
Der trosterchef - aber um ihre emailadresse betet
er sie laut. Ich bin verwundert das er nich mal
das von sie hat. Er fragt sie ob sie am 4en wieder
zurueck im lande sein wird. Verabredet sich dann
fuer irgendwass mit sie.
Ich wird immer eifersuchtiger, mein hoffnung
verschwindet immer mehr.
12:30 Hauptchef kundigt das festessen an, draussen
ist ein langer festtisch angerichtet, mit langen
banken and er seite, wie in einen biergarten.
Ich stecke neue batterieen in mein altes fotogeraet,
bin spaet in der kueche, nimm mich ein teller, zwei
weisswuerste aus den topf, gehe zum vorderhof, nimm
mir einen brezen.
Draussen steht der langen tisch, grossteilig bereits
voll, sicher am schattenseite, der sonne scheint an
einen klaren blauen himmel, es ist sommerlichen 23
grad.
Ich stelle meinen teller auf meinen platz, nehme die
ersten fotos von den tisch und den kollegen, die
Sekretaerin fehlt noch.
Dann kommt sie auch draussen, stellt ihren teller
neben meinen teller, anders als erwartet kriege ich
sie diesen letzten tag, beim letzten mittagsessen,
doch noch neben mir. sie ist wunderschoen, ich
setze mich neben sie bevor einen anderen mich
ebentuel noch wegdraengeln wird.
Der tisch wird voll, der trosterchef ist spaet.
Will sichtbar auch neben sie, ich habe kurz angst
das er mich beten wird platz fuer ihm zu machen
auf der bank, aber er verdraengt dann der haupt-
chef an ihre andere seite ein wenig - quetscht
sich rein, und zwingt sie damit in meinen richtung.
Das wars dann mit koerperlichen distanz, sie lehnt
waehrend das ganze essen gegen mich an, arm, bein,
po, Scheint damit aber keine probleme zu haben.
Ich ruehr mich nicht von der stelle, will eigentlich
nie wieder weg, da.
Sie gibt ihren fotogeraet einen kollegen der
hier haufiger fotografiert hat, waehrend der
trosterchef weiter isst, dreht sie sich mit
mir um, wann er foto's von unserer seite der
tisch macht.
Es gibt speeches fuer sie, und den anderen kollegen
der sich auch heute verabschiedet. Der hauptchef
gibt sein speech, so wie einer der supervisorn, der
vater ihers patentochters, der waehrend sein speech
anfangt zu weinen. Es bringt auch sie zum weinen,
aber der trosterchef macht was ich haette machen
sollen, er legt sein hand auf ihren schulter, sie
kuschelt sich kurz gegen ihm an. Wann der chef zu
einen anderen stelle lauft um den speech vort zu
setzen, lehnt sie mit ihren ruecken gegen der
trosterchef.
Ich habe nicht laenger das gefuehl nur noch die
geringste chance zu haben.
Ausser ein riesiger gutschein, schenkt der firma
sie auch der riesigen blauen puppe, das ding wo
sie die langen ohren im herzform gebastelt hat,
das ding wird nach draussen geschleppt.
Ich hatte sie damals, ende 2008, gesagt das sie
was mit den langen ohren machen sollte, bevor
sie ein herz daraus bastelte, habe es irgendwie
immer als ein symbol gesehen fuer was es auch
ist das wir zusammen haben. Damals war das offenen
herz so ausgerichtet, das wir uns von unseren
arbeitsplaetze her durch den offenen herz
angeblickt haben, wann wir einander angeschaut
haben, wie ein bildrahmen.
Das funktionierte nur vom empfang bis zu meinen
stuhl.
Wann ich anfang 2009 den arbeitsplatz wechselte,
drehte sie der puppe in der richtung meiner neuer
arbeitsplatz, auch wann einen trennwand
dazwisschen stand und das mit den herz nicht
mehr so ganz funktionierte.
Ein foto dieser puppe ist der bildschirmschoener
ihrer smartphone, weiss ich seit vor kurzem.
Immer wann ich diese puppe sah, die ohren noch
immer in den herzform, gab es bei mir noch ein
hauch von hoffnung - aber jetzt glaube ich das
alles nur zu spaet ist.
Sie nimmt der patenvaterkollegen lang den hand,
er sitzt gegenueber sie, augen betraent, mich
beruehrt sie nicht. Sie bedankt sich bei ihm
von wegen den speech.
Das essen ist fertig, vielen kollegen verlassen
den tisch, auch sie, sie fragt duerch den kuechen-
fenster ob jemanden sie ein espresso bereiten kann.
Ich sitze etwas verlassen noch am tisch, fuehle
mich ein wenig verloren, und sehr traurig. ich
rede mit den patenkindvater, sage wie das bei mir
bereits das zweite mal ist das sie ein firma
verlasst wie ich arbeite, das ich sie vermissen
wird. Dann geht er, lasst mich alleine am tisch.
Sie setzt sich dann mit ihren espresso zu mir,
andere kollegen gibt es am unserem teil der tisch'
nicht mehr, der trosterchef steht auf einiger
distanz, und wir sind eine kurze weile alleine
zusammen, ganz von sie so gewollt.
Sie zeigt mich die fotos die ein kollegen mit
ihren kamera gemacht hat, sagt mich die mir noch
zukommen zu lassen. Sie nimmt noch einige neuen
fotos, ich frage ob ich noch einer von sie und
den trosterchef machen sollte, sie sagt nein.
ich verspreche sie auch meine fotos, wir reden
ueber ihre Mallorca-reise, die vielen chorproben,
die sie in den anschliessenden woche haben
wird. Ich erwaehne demnaechst ein treffen
organisieren zu werden, sie meint das ich das
in ihren favoriten lokal machen sollen,
wir einigen uns auf mitte april.
Dann geht sie zu den patenkindvaterkollegen, der
schlaegt sein arm um sie hin, ich hole mich eine
eigene espresso, stelle mich dan zu den beiden.
Wir sind beide der meinung das wir noch eine
sprachaufnahme brauchen von wie sie den telefon
aufnimmt, keiner wird das so machen koennen wie
sie.
Wir sind noch einigen zeit zu dritt draussen in der
sonne, trosterchef und sie haben keinen weiteren kontakt
mehr, obwohl er nicht weit von uns entfernt steht.
Ich geher wieder rein, stelle mein geschirr in
den vollen spuehler, schalte das geraet ein,
am ende von monate sondernservice, nur fuer sie.
14:00 Ich mache mir meinen ersten tee.
Sie ist in der kueche, macht die grossen toepfe
sauber, mit einen kollegin, es kommt zu einen
kleinen gespraech, sie warnt mich vonwegen den
treffen das mitte april auch das Osternwochenende
ist
Wann ich kurz spaeter am empfang vorbei laufe
fragt sie mir ob ich ein zwanzig euro schein
klein machen kann, wir reden noch ein bisschen.
Ich schaue im internet nach wann ostern ist,
frage sie ob sie am 13en April bereits was vor
hat, und wir einigen uns dann das das treffen
dann stattfinden wird - nach ihren ersten
arbeitswoche, dann wird sie schon einigen
geschichten haben.
Der fluesterkollegen der auch heute seinen
letzten tag hat entfuehrt ihren blauen puppe,
sie schreit ihm hinterher was das soll - 'Das
ende einer wunderbaren freundschaft', necke ich
sie ein bisschen.
Der direkte chef meiner produktion nimmt sie
kurz spaeter raus, sie ist eingeladen auf kaffee
und kuchen, er ladet sie ein auf einen spaeteren
screening meiner serie, damit noch ein gelegentheit
wo ich sie sehen wird.
Sie sind lange zeit weg
Wann sie zurueck kommt, zeigt sie den fluester-
kollegen ihre foto's am empfang, ich stelle mich
zu denen, zeige auch die fotos die ich gemacht
habe, sage sie ihr die per mail schicken zu
werden.
Ich frage sie nochmals nach ihren adresse -
'Dein
mailadresse habe ich doch?', fragt sie, sie findet
diese in ihren smartphone, und sie versprecht mich
ihren daten zu mailen.
'
Meine mailadresse hast du doch bereits, oder?',
fragt sie, ich erinnere sie dran das sie sich ueber
meine zweite mailadresse bei google selbst auf Google+
verknupft hat, ueber weihnachten.
Sie fragt mich ob ich mittlereweille ausser den
firmenhandy bereits eine eigene telefon habe, will
meinen nummer: demnaechst, sage ich, und verspreche
sie meinen nummer so bald ich eins habe.
Der trosterchef lauft waehrend unserem gespraech
ueber den adressenaustausch an uns vorbei,
mischt sich nicht ein
Einigen ihrer sachen sind bereits vom empfang
verschwunden, ich meine das ein grosses portait
von sie doch nett sein wuerde, als denkmal, an
der wand hinter sie.
"
So in vier farbigen variationen, Andy Warhol
stil", meint sie. "I
n Photoshop bestimmt nicht
sehr schwierig zu machen", glaube ich, und sie
meint das sie dafuer ein gutes portraitbild
schicken muesste.
15:45, nicht viel spaeter - Ich wird von den
kollegen aus meiner ecke zum tee trinken
eingeladen, folge denen in der kueche.
Fluesterkollegen isst einen kuchen in der
kueche, wir reden ueber sein neu geborenes
erstes kind, der freundin einer den anderen
ist schwanger von einen zwilling, wir necken
einander ueber die freude von jungkinder, und
wie staendig die weinen. Die sekretaerin lauft
an uns vorbei, sie laechelt mich dabei zu.
Der trosterchef kommt zu uns, trinkt ein wasser,
misscht sich in unserem gespreach rein: redet von
sein eigenes kind - der achtjariger sohn der ihm
zur zeit das wichtigste im leben ist, den er aber
ursprunglich haette lassen abtreiben wollen.
Die anderen kollegen verlassen uns, der trosterchef
und ich bleiben alleine in der kueche, und er redet
- sicher zwanzig minuten lang erzaehlt er mich seiner
geschichte, ich verrate teile meiner geschichte - so
wie noch nie in einen beziehung gewesen zu sein,
teils vonwegen den schwierigen beruf, teils deswegen
zeugungsunfaehig zu sein.
Auch er geht auf ganz privat, redet von seiner
ex-ehefrau.
Und von seiner jetzigen freundin, womit er seit
ein halbes jahr eine beziehung hat. Er ist zum
ersten mal seit seiner frau richtig verliebt -
mehr als sie es ist, was das alles problematisch
macht - und seine bemerkung von gestern, gegenueber
der sekretaerin, hat jetzt einen kontext.
Er arbeitet seit etwas dreiviertel jahr bei uns,
laenger als seinen jetzigen beziehung, also -
ich schaetze das die sekretaerin die ganze geschichte
mitbekommen hat. Das er nicht nur sie trostet, aber
auch umgekehrt, das die beiden einander beraten.
Alles was ich bis diesen moment gedacht hatte ist
damit wieder voellig auf den kopf gestellt, ich
frage mich auch wieso er so offenherzig ist, ich
bin solchen gespraeche nicht gewoehnt mit meinen
chefs.
Aber die Sekretaerin, und er, die haben nichts
zusammen, weiss ich jetzt fuers erste mal komplett
sicher, und irgendwie hat er gewollt das ich das
weiss, auf diesen indirekten art.
Ihrer letzter tag bei uns, sein laengster gespraech
heute hatte er aber mit mir.
Lovestoned, du hattest recht, das er mich den
situation klar machen wuerde - auch wanns komplett
anders war als was du oder ich uns dabei gedacht
haben.
Ich habe endlich sicherheit, zumindestens darueber.
Und muss mich ploetzlich wieder voellig umstellen.
16:00 - Ich hole mich meine taeglichen apfel, in
den obstladen nebenan, verabschiede mich von sie,
sage gleich wieder zurueck zu sein, sie laechelt
mich an.
Trosterchef ist auf den vorderhof wann ich
zurueck komme, so bald er mich von entfernt sieht
geht er rein. Wann ich rein komme, sehe ich wie er
den empfang sofort wieder verlasst, war nur wenigen
sekunden da.
Ich finde das alles doch ein wenig verdacht, ob wie
er sie vorgewarnt hat das ich zurueck komme.
Ich spuehle meinen apfel, frage sie anschliessend
wo die blaue kusschelpuppe jetzt ist.
Bereits in meinen auto, angeschnallt am beifahrer
sitz, lacht sie, und ich frage obs davon bereits
ein foto gibt. Bald, lacht sie.
Trosterchef ist andaurend im vorderhof.
Telefoniert, raucht, lauft rum.
Es wird 17:00
Die ersten kollegen fahren ins wochenende, es gibt
die ersten verabschiedungen. Sehr emotional ist das
hier alles aber noch nicht.
Ich zaehle die minuten - eine stunde noch, dann wird
sie ihren rechner zum allerletzten mal abschalten, ein
altes Windows XP system mit zwei monitoren das mit sie
vom empfang verschwinden wird.
Mich auf meinen arbeit konzentrieren faellt mich schwer,
es wird einer der schwersten stunden meines lebens.
Sie bringt immer noch ihren vertreterin sachen bei, null
chancen auf privatsphaere.
17:50 Sie steht fast nur noch, ihre PSI geht auf non-aktiv,
sie stellt ihren beiden monitore auf den trennwand. Nur der
neue Mac ihrer nachfolgerin steht jetzt noch auf ihren tisch.
Minuten noch.
Einer der kollegen aus meine ecke lauft zu seinen platz
zurueck, drueckt sie dann.
'
Noch bin ich nicht weg', sagt sie.
'
Dann druecken wir uns gleich nochmals', lacht er.
"
Bist du aber schlau", sage ich ihm, laut.
Patenkindvater kommt rein, mit ehefrau, und
seine beiden toechter, die hangen sofort an
der sekretaerin, trosterchef kommt auch dazu,
das ist mittlereweile eine feste klique wo
jeder jedem kennt.
Kollegen gehen, richtung ein verabschiedungs
feier im park, ein kollegen der vor zwei wochen
ohne richtige verabschiedung verschwand, jetzt
nachholen will - auch ich bin da eingeladen.
Ihre nachfolgerin verabschiedet sich und geht.
Das telefon klingelt, sie nimmt zum allerletzten
mal das telefon auf, mit ihren engelhaften und
bei uns legendaeren telefonstimme - es zerbricht
mich fast das herz, das ich das so nie wieder
hoeren wird.
Der trosterchef sitzt draussen auf den bank am
fenster, wartet nur noch, es ist mittlereweile
18:25, ich hatte gedacht das sie bereits nicht
mehr hier sein wuerde.
Einigen kollegen arbeiten noch hart, ein wichtiges
projekt hat heute abend abgabetermin.
Fluesterkollegen steht bei sie am empfang, auch sein
letzter tag bei uns geht zur ende.
'Ich wird dann meine runde machen, mich von den
letzten verabschieden", sagt sie den fluesterkollegen.
Und lauft dann richtung treppe, richtung schaetzungsgeweis
20 kollegen die noch da sind, auf den beiden weiteren
stockwerke.
18:35 - Ich hoere ihre stimme wieder, frueher als gedacht,
in einem heiteren gespraech mit den pick up kollegen,
in den ich mal einen richtigen rivalen gesehen habe, der
sich jetzt am vordertuer von sie verabschiedet, laessig
und unemotional.
Dann wendet sie sich zu mir.
Einigen von den kollegen um mich rum sind bereits
verschwunden, wir sind hier nur noch zur dritt.
Sie laechelt mich an.
Traenen kommen ploetzlich hoch.
Sie lauft auf mich zu, mit schnellen schritten.
Ich stehe auf, laufe sie einigen schritte entgegen.
Und wir druecken uns - ich streichele ihren ruecken - "
Mensch, 17
Jahren." fasse ich in wenigen worte kurz was wir uns teilen.
"
Ich wird dich vermissen."
Zu schnell ist der umarmung vorbei.
Sie schaut mich an, versucht zu laecheln, traenen in den augen,
sichtbar nicht weit davon richtig zu weinen.
Ich lege kurz ein hand auf ihren schulter.
'
Du wolltest doch meine telefonnummer, meine adresse', sagt sie mir,
ihre stimme macht klar wie nah sie an richtig heulen ist. Ihre augen
sind rot und mehr als ein bisschen feucht, traenen wellen auf, sie
haelt sich aber tapfer. '
Hast du was zum schreiben da?'
Ich suche papier, stift.
Und ich kriege jetz bereits ihre nummer, ihre adresse, nicht per
mail, irgendwann, aber sofort und handgeschrieben.
Wir einigen uns nochmals fuer den treff am 13en.
Nicht nur ihren augen sind feucht, ich bin auch nah am weinen.
Dann verabschiedet sie sich von den beiden verbliebenen kollegen,
zwei maenner die erst seit wenigen wochen bei uns arbeiten - wenig
emotional.
Ich folge sie auf wenigen schritte richtung empfang, will sie da
eigentlich noch einmal druecken, sie nie wieder los lassen.
Zoegere ein moment, fange an mit sie zu reden.
Patenkindvaterkollegen kommt vorbei, unterbrecht uns, es gibt noch
einen sekt, vom chefswegen, aber nur fuer eine sehr beschraenkte
kleine runde von ihren engsten kollegen unter den chefs, ich wusste
nicht mal davon.
Er fragt dann unerwartet mich ob er ein glas fuer mich mitbringen
soll. Ich sage ihm das er das machen soll.
Sie geht richtung toilette, mit nochmals druecken wird nichts mehr.
Ich folge den patenkindvater nach draussen.
Rede da kurz mit seinen ehefrau, sie erzaehlt die geschichte ueber
wie ihre zweite tochter unerwartet frueh zu welt kam, wie deswegen
die Sekretaerin zum Patentante geworden ist.
Ich setze mich dann mal hin, an den langen tisch der noch immer da
steht, seit den wurstessen.
Trosterchef setzt sich gegenueber mich, sie setzt sich zu ihm, kusschelt
sich gegen ihm an, und auch wann die beiden nichts zusammen haben,
schmertzt es, das sie ihm gegenueber so viel lockerer ist.
Kollegen laufen vorbei, es gibt weiteren verabschiedugen, aber keine
weiteren traene oder hugs.
Keiner der anderen setzt sich zu uns.
Mich wird gefragt ob ich noch zu den anderen feier gehe, ich sage spaeter
nach zu kommen.
Und denke nicht mal dran hier zu verschwinden bevor sie es tut.
Unserer runde ist sehr klein.
Patenkindvater, mit familie, trosterchef, der fluesterkollegen der auch
heute sein letzter tag hat, der hauptchef, die sekretaerin, mehr nicht.
Ich bin der einzige ausser dieser chefabteilung hier, frage mich wie ich
hier am diesen tisch gekommen bin, in diesen engen kreis. Ich denke, jeder
hier in diesen fluesterbande, weiss was ich fuer sie empfinde.
Es kommen anekdoten. es wird geredet uber ihre anfangszeit. Ihren zeit
hier, Ihren verabschiedung heute.
"I
ch bin vom allen hier den einzigen den sie das zum zweiten mal antut",
sage ich dann,
"ich habe mich bereits bei den ersten studio verabschieden
muessen, bis ich sie dann nach vier jahren hierher gefolgt bin."Sie laechelt mich an, ihre augen werden erneut feucht.
"Keiner der dich aufhaelt sie nochmals zu folgen", sagt mir dann den
trosterchef.
"Ihre neue firma produziert speicherchips in Taiwan". sage ich etwas
verwirrt - nicht meine branche.
"
Nah, mit den Chinesen kennst du dich doch bereits ausreichend aus",
lacht er - ich habe ihm schon so einiges von meinen produktions-
probleme mit den Chinesischen studios erzaehlt.
Sie laechelt suess, schaut mich an, und ich verstehe erst viel spaeter,
was seinen rat an mir wirklich bedeutet,
Das ich sie folgen soll, egal wohin, nicht in ihren neuen arbeit
vielleicht, davon war bei ihm auch nie der rede - aber in ihren
weiteren leben. Das ich sie nicht gehen lassen darf.
Das weitere gespraech in ihren letzten stunde bei uns ist nicht
wirklich bemerkenswert. Miethoehe im stadt und umkreis, renten,
eine geplante grillparty von der patenkindvaterkollegen.
Bis acht waren wir da, tranken wir sekt, stossten wir an, schauten
uns dabei in den augen, und jeden letzten moment mit sie war mich
kostbar.
Dann ist es fast acht.
Sie geht kurz rein, kommt wieder raus mit einen karton mit
ihren sachen, einzelteilen in ihren anderen hand.
Er gibt sie seiner adresse, sie bestaetigen deren verabredung
am 4en, fuer keine ahnung was.
Er steht auf, drueckt sie zum verabschieding: er ist heute mit
auto da, so wie sie, aber sie fahren getrennte wege.
Es gibt keine traene.
Sie drueckt mich nochmal, wir bestaetigen unseren treff am 13en.
Sie drueckt den fluesterkollegen, erneut ohne traenen.
Ich frage ob ich sie noch helfen soll, beim tragen ihren sachen,
aber sein auto steht nebenan, er helft sie, und der trosterchef
und sie verschwinden dann gemeinsam.
Es stoert mich nicht mehr, er ist eher auf meiner seite.
Sie laufen duerch den vordertuer, auf die strasse.
Dann ist sie weg.
Ich helfe den anderen noch mit raumen.
Gehe zum arbeitsplatz.
Oeffne den jpeg mit der schrift von diese anonyme karte aus 1999,
den ich auf meine festplatte kopieert habe, diese mit den schlampigen
handschrift, und das strahlenden herzchen.
Schaue das blatt an mit ihren fluechtig hingeschriebene adresse.
Viel zuviele aehnlichkeiten um zufaellig zu sein, die anonyme karte
hatte sie mich damals geschickt, das handschrift leicht verdreht.
Wenigstens war sie vor 15 jahren in mich verliebt.
Ich verlasse am ende als letzter das gebaude.
Der Empfang sieht ohne ihren sachen, mit den neuen computer, anders aus.
Ich fuehle mich leer.
Schliesse ab.
Es hat was symbolisches, ob wie ich damit eine wichtige periode
meines lebens abschliese.
Ich spaziere zum park, zu den zweiten feier, bin da um neun recht
spaet.
Hatte bereits ausreichend sekt um nicht alzu nuechtern unter halb
betrunkenen zu sein, die sekretaerin musste noch fahren, trank
nur sehr wenig. Der pickup kollegen ist auch dabei, fragt mir wo
ich war. Ich sage das den anderen verabschiedung mir auch wichtig
war, er versteht es.
Ich trinke ein bier, es gehr mir mies, aber ich versuche locker
zu bleiben.
Wir verbleiben noch anderthalbe stunde an einen lounge-ecke mit
haengematten an einen kleinen biergarten im park.
Dann wollen die anderen noch in eine kneipe.
Wir gehen in einen Irisch Pub, essen nachos, trinken cider.
Meine kollegen sind betrunken und heiter, versuchen mich im
stimmung zu bringen. Ich tausche meine gute laune nur vor.
Der abend endet auf der tanzflaeche dieses lokals - ich bin
kein geuebter tanzer, tanze nur selten, aber stehe auch auf
den flur. Bewege mich ab und zu auf den musik.
Versuche von den anderen um frauen an sich zu interessieren
gelingen nicht wirklich.
Die freundin einer kollegen ermutigt mich zum tanzen, einen
kollegen mit vielen tanzmoves drauf fordert mich zum tanzduell
auf, ich mache kurz mit, die anderen kollegen jauchen mir dabei
laut zu.
Eine schlanke aziatischen schoenheit, aus Indien oder so was in
der art, vorher noch mit eine gruppe freundinnen bei uns in der
gegend, tanzt aus dem nichts auf mich zu, der hit '
Happy'
von Pharell Williams lauft, in schriller kontrast zu wie ich mich
tatsächlich fühle.
Ich bin angeschwippst, nach sekt, bier und cider: alles an diesen
scheisstag ist mir nur noch egal, ich tanze ob wie es kein morgen
gibt, sie kommt mir naeher und naeher, laechelt, ist wunderschoen.
Sie tanzt mit mir, nur mit mir, hat einen sichtbaren riesenspass
dabei, bis zum ende dieses lied. Meine kollegen stehen um mich
rum, schauen auf einander, schauen uns zu. Sie lasst sich davon
nicht stoeren und tanzt und laechelt und schaut mich in den
augen.
Wann das lied vorbei ist, fallen wir uns spontan in den armen,
sie drueckt mich. Schlank, supel wie eine panter, sexy im schwarz,
bildhuebsch und hier in meinen aerme, ob wie das vollkommen
selbstverstaendlich war. Ob wie nichts an mir scheu gegenueber
frauen ist. Ob wie ich nie was anderes mache.
Sie geht dann, wieder zu ihren freundinnen.
Meine kollegen sprechen mich in voller bewunderung zu -
was war das, die braut war heiss, ich war der king der
tanzflache, der ladies man und koenig der abend.
Diese gruppe geht mehrmals am monat tanzen, die jungesellen
aus der gruppe versuchen dort frauen ab zu schleppen,
studieren sich tanz moves ein, und was war das, sie hatte
nur fuer mich aufmerksamheit gehabt, sagen sie mir.
Ich glaube ich spinne nur noch.
Alles ist nur noch surreal, die schoenheit war halb so alt
wie ich, ich bin keiner der in bars frauen abschleppt, alles
schmertzte in mir, und nichts war wie es sein soll.
Ich entscheide mich zu gehen, es ist halb zwei in der nacht,
will keine weitere komplikationen mit dieser frau, gehe mit
den kollegen der mit seinen freundin hier war. Sie hatte viel
mit mir geredet diese abend, fand mich sichtbar sympatisch,
unterwegs zum U-Bahn lobt sie mich, wie natuerlich wie ich war,
wie wunderbar ich getanzt habe, wie spontan der chemie
zwisschen mir und meine tanzparterin war - ich befuerchte das
montag in der arbeit meinen ruf sich aendern wird, hier werden
die noch drueber reden.
Ich als
Ladies' Man, geht es noch ironischer?
Sie fragt mich wie ich das schaffe, meinen alter sieht man sich
nicht an, und ich habe leichtfuessig getanzt ob wie es meinen
bauch ueberhaupt nicht gab. Auch sie scheint jetzt voll begeistert
von mir zu sein. Dabei wollte ich doch gar nichts.
Ich sagte sie entweder an meinen alter oder meinen bauch zu
glauben - es war mir waehrend den tanzen auch alles scheissegal
gewesen, alles war mir nur noch egal, aber es kam so ueber ob
wie ich der coolsten typen in der kneipe war.
Gleichgultigheit der man als lockerheit verkaufen kann, wie
ich immer schon ahnte.
Ich tue gegenueber sie immer noch locker, bin aber verzweiffelt -
wieso bin ich nur so locker und natuerlich wann ich es nicht
brauche, befriere und scheitere ich wanns drauf an kommt?
Wie kann es sein das ich vergehe von liebeskummer, ich einen
ganzen abend theater spiele, und trotzdem einer der schoensten
frauen dort an mich interessiere? Ohne mich auch nur muehe zu
geben?
Ja, in deren worte, die braut was heiss, viel schoenere frauen
waren nicht da in der kneipe, sie war eine sehr gute taenzerin,
und es war beruhigend zu merken das ich doch als mann wahrgenommen
wird, schmeichelhaft war das alles bestimmt - so was ist mir
auch noch nie passiert. Fuer mein ego war das alles mit sicherheit
gut; vielleicht gerade das, was ich fuer meinen selbstwertgefuehl
gebraucht habe.
Aber die wirkliche Liebe meines lebens ist ab jetzt kein teil meiner
altag mehr.
Und der Trosterchef hatte recht.
"Keiner der dich aufhalten wird sie nochmals zu folgen", sagte er -
der wohl bedeutsamster satz dieser ganzen tag.
(Er hatte mit einen aehnlichen satz "Keiner der dich stoppen wird zu
ihr nach unten um zu ziehen" schon zwei monate lang in ihre direkte
naehe arbeiten lassen, vor noch nicht so ganz langem zeit. Er is der
letzte in eine endlose reihe von menschen die mir mit sie verknupen
wollen, kein rivalen.)
Ich soll sie folgen, egal wohin.
Nicht in der arbeit, aber in ihren leben.
Und er wird mich dabei nicht stoppen.
Sie weiss alles von seinen liebesleben, ich schaetze, er kennt ihre
geschichte genau so gut. Ich schaetze, er hat mich nicht um sonnst
so studiert.
Ich glaube, ich wird dieser tag nicht leicht vergessen....
Gut, wann ich als kleinwuschiger, uebergewichtigen 50 jaehrigen
mann in einen bar attraktiv sein kann fuer einen der huebschesten
maedchen dort, kann ich das auch fuer sie.
Es wird an der zeit endlich mal wieder an mich zu glauben.
Am 13en April sehe ich sie wieder, in ihren lieblingslokal,
ein romantischer ort, von sie ausgewaehlt. Allen die dabei
sein werden, wissen eh bereits das ich verliebt in sie bin.
Am sonntag den 13er April soll ich endlich mal ihre mutprobe
bestehen. Mit sie kuscheln, sie kussen, um viel mehr wird es
dabei bestimmt nicht gehen: alles, ausserhalb weiteres gerede.
Ihre verabschiedung, es kann nicht unserem ende gewesen
sein.
Ich will keine heisse frauen in bars abschleppen, ich will
sie. Nur sie. Diese schwierige, komplizierte, liebenswerte
frau. Mit al ihren verdammten macken, verwirrspielen, mutproben.
Fuer den rest meines lebens.
Ich liebe sie.
Mehr als alles andere in dieser welt.
Ich glaube nicht, das ich am 13en leer ausgehen wird.
Und diese geschichte ist damit immer noch nicht zu ende...
LG.
NK
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PS - Bin gespannt wie ihr diese situation einschätzt.
Ob ihr da hoffnung sieht - obwohl ich liebeskummer
habe und sie vermisse, sehe ich da, so wie DDorf in
seinen beitrag, doch noch möglichkeiten.
(PPS, jungs, tipp fuer allen scheuen hier die mitlesen - geh
in eine kneipe, lass dort alle hemmungen fallen, gehirrn
abschalten, man muss nicht mal gut drauf sein, frauen kommen
ganz von alleine auf dich zu ohne das man sich nur muehe geben
muss, es ist unfassbar, wann man auf so etwas steht...)