HE1K0 hat geschrieben:
Anja hat geschrieben:
Manche Kinder dagegen werden durch schlechte Erfahrungen „verschüchtert“ oder regelrecht „eingeschüchtert“. Wird ein Kind beispielsweise wegen seinem Aussehen, einem Sprachproblem oder aus anderen Gründen ausgeschlossen oder gehänselt, hat das bei den Kleinen katastrophale Auswirkungen auf ihr Selbstwertgefühl. Mit jeder Zurückweisung und jedem Scheitern einer Initiative festigt sich ihr Eindruck „Keiner mag mich“ – und die Kinder verschwinden weiter in ihrem Schneckenhaus
Bingo, Mobbing hat auch mein gesamtes Verhalten geändert => Schüchternheit, Zurückhaltung, Selbstwertdefizite und schließlich Depression.
Gerade das Gewicht spielt da eine grosse Rolle, wer nicht den "Idealmaßen" entspricht bekommt sozusagen alles ab.
Zu meiner Zeit war das schon so, aber da war das noch nicht so ausgeprägt wie Heute. Im Jahrgang meiner Grossen (25) war es schon viel ausgeprägter und bei meiner Kleinen (17) war es noch schlimmer.
Meine Grosse war "normal", aber es gab dickere im Kindergarten und in der Schule, das waren stets ihre Freunde, denn durch mich hatte sie gelernt, dass jeder, der dicker ist nicht schlechter ist und das man keinen nach seinem Ausehen beurteilen darf. Auch habe ich sie immer darin bestärkt sich nicht durch die anderen aufhetzen zu lassen, denn es gab ein paar, die diese Freundschaften zerstören wollten, weil man sich doch nicht mit den dicken abgibt. Das ging gut bis zur Pubertät, dann wurde das Hetzen mehr, sie war manchmal dazu geneigt ihre Freunde "fallen zu lassen", aber ich habe sie immer "gestärkt" und ich habe ihr erklärt was Freundschaft bedeutet, besonders für die, die "abgestempelt" waren durch andere.
Auch meine Kleine zählte die "Außenseiter" zu ihren Freunden, aber sie war schon immer selbstbewusster als meine Grosse, sie hat ihre Freunde immer verteidigt und hat sich sogar mit denen angelegt, die etwas gegen ihre Freunde gesagt haben. Als sie 16 war hat sie dann selbst die Erfahrung machen müssen wie es ist gemobbt zu werden. Sie hatte Kleidergrösse 38 und in der Klasse war ein Mädchen was ich eher als zu dünn, als ideal bezeichnen würde, dieses Mädchen versuchte aber allen klar zu machen, dass man so sein muss wie sie. Meine Tochter wollte nichts mehr essen, weil sie sich für zu fett hielt. Auch die anderen Mädchen der Klasse hatten unter diesem dünnen Mädchen zu leiden, deshalb bin ich hingegangen und habe dem Mädchen mal meine Meinung gesagt. Das war vielleicht gemein dem Mädchen gegenüber, aber ich sah wie die anderen durch sie litten, ich habe ihr vor den anderen gesagt, dass sie damit aufhören soll andere als schlechter hin zu stellen nurdamit sie sich besser fühlen kann. Ich habe ihr gesagt, dass sie sich lieber mal mit dem Thema Magersucht beschäftigen soll, weil sie nicht "ideal" wäre, sondern viel zu dünn. Danach hörte das Hetzen nicht auf, aber es war weniger. Die anderen fühlten sich aber gestärkt und gaben nichts mehr um ihre Meinung zum Thema Gewicht und das war gut so.
Das Streben nach dem Schönheitsideal wird immer stärker und das führt meiner Meinung nach dazu, dass jeder heutzutage in eine Tabelle passen muss. Passt er nicht da rein, dann wird er zum Außenseiter.
Ist man mal zum Außenseiter geworden, dann ist es schwer aus dem Teufelskreis, der dadurch entsteht wieder raus zu kommen.